"Gott nahe zu sein ist gut für mich ..."  Psalm 73,28




 


 


Menschen unter dem Kreuz-  Gedanken zum Karfreitag                               

Menschen unter dem Kreuz. Hilflos, fassungslos zuweilen und meist ohne Hoffnung stehen sie da. Menschen, wie Maria, die Mutter Jesu oder Johannes, der Jünger, den Jesus lieb hatte. Das Kreuz wird zum Kennzeichen wird eines von Trauer und Tod überschatteten Lebens. Menschen unter dem Kreuz werden leicht übersehen. Menschen unter dem Kreuz werden gemieden, als ob Leid ansteckend wäre. Oft ist es eine einzige Frage, die Menschen unter dem Kreuz  quält. Eine Frage, mit der man nicht konfrontiert werden möchte. Eine Frage, vor der wir Angst haben, weil wir keine Antwort darauf finden. Wie kannst du zulassen, dass denen, die ich liebe, Schlimmes widerfährt?  Wie soll ich denn leben, mit  meinem Schmerz, mit meinen Sorgen, mit meiner Ohnmacht?  Maria und Johannes  haben zusehen müssen, wie der  stirbt, der ihnen viel bedeutet hat, Jesus aus Nazareth. Sie haben nichts für ihn tun können. Sie haben das Unglück kommen sehen und konnten es nicht aufhalten. Aber sie lassen Jesus  wenigstens nicht im Stich. Sie laufen nicht davon, wie die anderen Jünger. Sie ziehen sich nicht zurück. Am dritten Tag haben sie erfahren, dass ihre Treue nicht vergeblich war. Gott hat ihre Tränen gezählt, ihre Fragen gehört. Er hat  ihnen eine neue Hoffnung ins Herz gelegt, dass sie nicht gottverlassen  sind in dieser Welt. Sie haben den Auferstandenen gesehen. Jetzt sollen  es alle  erfahren: Der Tod hat ausgespielt. Seine Macht ist zerbrochen! Die beiden Glaubenszeugen unter dem Kreuz geben die gute Nachricht  an alle weiter, die ihren Kummer und ihre ungelösten Fragen mit sich herumtragen und oft daran zerbrechen. Christus hat den Tod überwunden. Es wird nicht bei den Tränen bleiben. Gott wird sie abwischen. Gewiss! Das nimmt nicht den Schmerz, aber es macht ihn erträglicher, ebenso wie die Nähe von Menschen, die zu dem Leidenden unter das Kreuz tragen und keine Angst davor haben, dass es Fragen gibt, auf die man keine Antwort weiß in diesem Leben.